Overblog
Edit post Folge diesem Blog Administration + Create my blog

"busy" ist das englische Lieblingswort meiner chinesischen Kollegen schlechthin! Zu meinem vergangenen Wochenende passt das Wort auch recht gut.

 

Freitagmorgen dachte ich noch, dass mir ein entspannter Abend bevorstehen würde, doch als ich nach Hause kam, musste ich feststellen, dass es die Sicherung für die Steckdosen rausgehauen hatte und somit sowohl mein Aquarium, als auch der Kühlschrank den ganzen Tag aus waren. 

Das einzige positive daran war, dass der Kühlschrank glücklicherweise fast leer war. Also ist da nichts kaputt gegangen, doch meinen Fischen ist der Stromausfall nicht gut bekommen. Man könnte es so beschreiben, dass ich meinen Freitagabend damit zugebracht habe meine Wohnung zu "entleichen".

 

Der Samstag ging dann für meinen Geschmack viel zu früh los, da ich mich mit chinesichen Bekannten zum Schwimmen verabredet hatte. Jedenfalls machte ich mich nach einem recht überschaubaren Frühstück auf zur 11 Minuten entfernten Metrostation und von dort aus weiter per Underground mit einmal Umsteigen irgendwohin ins äußere Zentrum von Shanghai.

Mit meinem Zeitmanagment hatte ich mich leicht verschätzt und war eine Viertelstunde zu früh am verabredeten Bahnsteig, sodass ich warten musste. Da Chinesen dann auch noch sowieso immer zu spät kommen, verlängerte sich meine Warterei nach asiatischem Maßstab. Nun ja... nach kleineren Versteckspielen, da die anderen an einem anderen Ausgang als ich standen, ging es schließlich endlich los zur Schwimmhalle. Dank der Infos von Rachel (einer meiner Bekannten), war ich perfekt vorbereitet mit Schwimmbrille und -kappe. Doch auch eines hatte sie mich nicht vorbereitet - auf die riesigen Gemeinschaftsumkleiden und -duschen. Ich kann definitiv behaupten, dass ich hier viele Erfahrungen sammel, doch auf manche würde ich auch gerne verzichten. ;-)

Nach diesen etwas anderem Erlebnis ging es dann ins Schwimmbecken und auch dort ist alles etwas anders als in Deutschland. Es halten sich wirklich alle an die Schwimmbrillen- und Badekappenpflicht. Das liegt möglicherweise auch an den vielen Aufpassern. Mind. fünf Stück saßen auf hohen Stühlen rund um den Beckenrand und doppelt so viele rannten als "Fußvolk" herum und pfiffen in Drillerpfeifen, falls jemand mal etwas aus der Bahn geriet.

Das klingt jetzt alles furchtbar diszipliniert, allerdings muss man sich dieses wirklich riesige Schwimmbecken in zwei Teile geteilt vorstellen. Den Bereich für die "Plantscher" und den Bereich für die "langsam-vor-sich-hin-Schwimmer".

Im "Plantschbereich" waren die ganzen Nichtschwimmer, die ab und zu ein paar Schwimmzüge taten und ansonsten am plaudern waren und im "Schwimmbereich" waren die Bahnen mittels Absperrbänder voneinander getrennt und in langen Reihen ging es dann schön im Einklang hintereinander, das 50m lange Becken ans eine Ende (da war es 2m tief) und sofort wieder zurück ans andere (ca. 1m tief). Für jemand so unsprotlichen wie mich sind 100m am Stück, wenn man es nicht gewohnt ist und seit einigerzeit keinen Sport mehr gemacht hat, doch recht anstrengend, doch bei dem Tempo, dass die Chinesen an den Tag legten, konnte ich recht gut mithalten.

Bilder gibts von meinem Schwimmausflug nicht und auch wenn es eine etwas andere Erfahrung war, bin ich doch froh sie gemacht zu haben.

 

Nach dem Schwimmen ging es dann noch zum Lunch in ein typisch Nord-Ost chinesisches Restaurant und das war mal richtig cool! Es war viel bunter und fröhlicher als die typischen Shanghai-Restaurants. Die Kellnerinnen hatten traditionelle chinesische Gewänder und Kopfbedekungen an und das Essen war auch spitze! Endlich mal süß-sauer anstatt immer dergleiche Sojasoßengeschmack.

 

Nach dem Essen ging es dann nach Hause, wo ich mal wieder so richtig lang mit meiner Mum geskypt habe und danach trafen sich ein Arbeitskollege (Mani) und ich noch mit einem Teil der "Shanghai Connections"-Gruppe vom studivz. Jeder der nach Shanghai kommt, sollte auf jeden Fall mit dieser Gruppe mal was ausmachen, weil da immer was los ist.

 

DSC02645

Wir waren z.B. zu zwanzigst beim Teppanyaki (wer nicht weiß, was das ist, einfach googeln oder das Bild oben anschauen :-P das ist aber bei einem anderen Teppanaki/Tairyo) und danach noch in einer noch nicht offiziel geöffneten Nobel-Disko am Bund. Das war der Wahnsinn! Zwar war die Disko nicht viel anders, als bei uns und doch war es komplett verschieden. Es war einfach alles größer. Nicht unbedingt besser, aber größer und endlich mal keine chinesische Winselmusik, sondern die wunderbaren Bässe des Westens.

DSC02695

(auch in der Disko waren Menschen über Menschen, tanzend unter einer riesigen LED-Wand)

 

Sonntag war dann Sightseeing angesagt. Da ich am Abend zuvor auch Fabi kennen gelernt hatte, der mit seiner Schwester bloß für eine Woche Urlaub nach Shanghai gekommen war und dessen Schwester am Sonntag shoppen gehen wollte, hab ich ihn kurzerhand mitgenommen.

Wir starteten den Sonntag mal wieder bei Bastiaan's mit einem ausgiebigen Frühstück. Nachdem unsere Bäuche gefüllt waren, wollte ich auch mein Aquarium wieder mit Leben befüllen und wir sind zum Flower Market. Wieder empfing mich ein mehr von Blumen und im Tierebereich machte ich der netten Verkäuferin drittelt chinesisch, drittelt englisch, drittelt händeringend klar, was kaputt ist, welche Fische ich brauche und dass ihr Preis viel zu hoch ist. Irgendwie hab ich es jedenfalls geschafft, dass sie verstand was ich wollte und nach einer kurzen Diskussion war der Preis auch ganz ok, sodass ich glücklich mit ein paar neuen Haustieren aus ihrem Laden ging.

Und hier mal ein Bild vom reanimierten Aquarium (meinen mini "Rochen" sieht man leider nicht, der ist ziemlich scheu):

DSC02731

 

Danach ging es dann nach Hause zum Blumen ins Wasser stellen und Fische einquatieren und gleich danach ab mit dem Taxi erneut zum Jade Buddha Tempel, der dieses Mal offen hatte.

Und extra für Alex gibt's jetzt ein paar Bilder. (Du hattest recht, es ist wirklich beeindruckend!)

DSC02713

Das Hauptgebäude des Tempels

 

DSC02715

Zwei der vier Himmels-Krieger (falls ich es richtig verstanden hab)

 

DSC02719

Die Rückseite des Hauptgebäudes mit Grün

 

DSC02727

Eine der vielen Gottheiten

 

Leider hatten wir keine Führung und das meiste war nur auf Chinesisch beschrieben, aber das ganze wirklich "hautnah" zu erleben war toll! Auch durfte man vom Jade Buddha (dem Herzstück) leider keine Fotos machen. In den nächsten Monaten werde ich jedoch sicher noch einen Tempel besuchen. Hier gibt es ja genügend.

So und das war es jetzt erst mal wieder. In der Arbeit bin ich diese Woche besonders "busy" und auch am Wochenende wird es wieder spannend. Freut euch einfach auf den nächsten Eintrag, denn soviel kann ich schon verraten: Ich werde bei einer chinesischen Familie übernachten. Wenn es da nicht viel zu erzählen gibt, weiß ich auch nicht weiter. ;-)

Bis bald!

Tag(s) : #China
Diesen Post teilen
Repost0
Um über die neuesten Artikel informiert zu werden, abonnieren: